Seit geraumer Zeit macht ein Aufkleber von sich reden, dessen Bedeutung auch nicht allen Einheimischen klar ist und deshalb zu mancherlei Spekulationen Anlass gab. Zum Beispiel lautete der etwas respektlose Kommentar eines witzigen Zeitgenossen: „Da wird ein Schwein zur Kirche getrieben.“ Andere fragen sich, ob dies wohl gar das bezeichnende Symbol der 1000-Jahr-Feier sein soll.
Nun, keines von beiden trifft die Sache. Diese nämlich ist viel einfacher und prosaischer, allerdings hat sie einen geschichtlichen, genauer gesagt, einen sozialgeschichtlichen Hintergrund: die etwas karikaturistisch gemeinte Darstellung bezieht sich auf ein Gewerbe, das den Namen Bliesens über die Dorfgrenzen hinaus bekannt gemacht hat und schließlich den Bliesenern in ihrer Gesamtheit den Namen eintrug – die Steeßer. Bezeichnungen wie diese gehören zu den Neck- und Spottnamen, mit denen die Dörfer sich gegenseitig als Nachbarschaftsfopppereien bedachten und sind nicht bös gemeint, oft liegt sogar eine ungewollte Anerkennung darin, wenn sie auf etwas hinweisen, was den anderen auszeichnet und was man selbst nicht hat. Solche Ulknamen sind in unserem Raum die Oberthaler Rötelkrämer, die Alsweiler Kappesköpp, die Marpinger Mohrten und die Urexweiler Waffeln. Mit Steeßer waren ursprünglich die Bliesener Ferkelhändler gemeint.