Den „Päärdsbaure“ nahe standen die Kuhbauern, die weniger Land und weniger stattliche Häuser besaßen, aber eben sich doch zu den Bauern zählten, weil sie nicht abhängig waren und vor allem, weil sie über der untersten Schicht der Tagelöhner standen, die nicht besaßen als ihre Arbeitskraft, die sie für Tagelohnanboten. Sie wohnten in kleinen Häusern, die eher den Namen Tagelöhnerhütten verdienten. Dies waren einst die meist anzutreffenden Häuser und sind erst nach 1900 nach und nach aus dem Dorfbild verschwunden. Ihr Lohn war kärglich, so dass in den meisten Häusern Schmalhans Küchenmeister war. So verdiente ein Tagelöhner um 1830 einen Batzen am Tag, das waren 4 Kreuzer, dem entsprach ein Realwert von 8 Pfund Kartoffeln. eine andere Art war die Entlohnung in Naturalien am Martinitag. Da musste die Armut Pate bleiben wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Haushaltsgröße 8 Personen betrug.
Schauen wir noch etwas weiter zurück: Um 1650 musste ein Tagelöhner einen halben Tag für 9 Eier, einen halben Tag für zweieinhalb Pfund Roggenmehl, einen ganzen Tag für 3 Pfund Weizenmehl und 135 Tage für einen einfachen Anzug aus Hemd, Hose, Wams, Mantel und Schuhe arbeiten. In späteren Zeiten verdienten sie 20 bis 25 Pfg. nebst Kost am Tag. Wenn man bedenkt, dass ein 6-Pfünder Brot 0,60 Mark kostete, ist leicht einzusehen, dass viele Familien Hunger litten, sie backten ihr Brot oft aus angefaulten, auf dem Felde liegen gebliebenen Kartoffeln, unter die Wicken- und Hafermehl gemengt wurde. Schuhwerk für die Kinder war Luxus, deshalb liefen sie im Sommer bis weit in den Herbst hinein barfuss.