Bleibt noch zu klären: wie sind sie zu dem Namen Steeßer gekommen? Die Herkunft des Wortes lässt sich nicht eindeutig ermitteln, es gibt verschiedene Versionen. Die Ferkelhändler sollen nämlich nach Abschluß eines guten Geschäftes sich die Hände gerieben und als clevere Geschäftsleute geäußert haben: „Da haben wir einen guten Stoß getan“ oder „Heute haben wir uns wieder gesund gestoßen.“ Andere meinen jedoch der Ausdruck beziehe sich auf eine Tätigkeit bei der Ausübung ihres Gewerbes, die Ferkel wurden nämlich mit Stockstößen zusammengetrieben und zusammengehalten. Für diese Semantik (=Wortbedeutungslehre) spricht auch einiges, denn in der Tat wurde auch oft die Schreibung Stößer verwendet. Hinzu kommt noch eine dritte Deutung. Um das Schweinefutter zu bereiten, wurde in großen „Schweinedebbe“ mit Holzstößern die Kartoffeln zerstampft. Von dieser Tätigkeit her, dem Stoßen (stampfen) soll der Name stammen, wie ein Nachfahre der Steeßer berichtet.
Eine andere Version sei der Kuriosität halber mitgeteilt: „Blieser Schdeeserde – das kummd her, wenn die Fergel geschnied genn, un dò hadd mer dsuu em Baarsch – also is jò a männliches Fergel – dsuu denne hadd mer immer ‚Schdeeserde‘ gesaad.“ (Blieser Stößer – das kommt daher, wenn die Ferkel geschnitten werden, und da hat man zum Baarsch – also das ist ja ein männliches Ferkel – zu diesem hat man immer „Schdeeserde“ gesagt.)
Abgesehen von dem etwas unklaren Text, ist der Gewährsmann für diese Erklärung nicht genannt, und wie der Ausdruck Baarsch, hier unbekannt. Sie soll an dieser Stelle auch nur wiedergegeben werden, um zu belegen, wie weit manchmal Spekulationen ins Kraut schießen.
Die Zeit ist über die Steeßer hinweggegangen. Die Erinnerung schwindet. Künstlerisch leben sie fort auf einem Bild der Malerin Mia Münster. Es ist im Mia-Münster-Haus in St. Wendel zu sehen.